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Die Bachblüten-Herstellung

Die Bachblüten-Pflanzen

Bach wollte die von ihm erforschten Darmnosoden durch „reinere Heilmittel“ ersetzen. Dafür suchte er ganz bestimmte Gewächse von „hoher Schwingung“. Er unterschied zwischen Pflanzen, die körperliche Leiden lindern – die meisten unserer offiziellen Arzneipflanzen –, und solchen, die auf übergeordneter, göttlicher Ebene Heilung bringen. Letztere nannte er Pflanzen „höherer Ordnung“.

Seine Pflanzen für die Bachblüten fand er zunehmend auf intuitivem Wege und bezeichnete sie als „the happy fellows of the plant world“. Seine hohe Sensitivität hatte sich mit der Zeit so weit entwickelt, dass er nur ein Blütenblatt der betreffenden Pflanze auf die Zunge zu legen brauchte, um die spezifischen Reaktionen auf ihre Wirkkraft in Körper und Gemüt zu fühlen.

Bach wählte gezielt nur Pflanzen, deren Blüte keine Giftstoffe enthielt, und keine Nahrungspflanzen, sondern Pflanzen von eher unscheinbarem Aussehen, die gemeinhin als Unkraut galten. Vielen dieser Pflanzen, besonders den später zusätzlich aufgenommenen Bäumen, wurden in der Volksmedizin von jeher ähnliche symbolische Eigenschaften zugeschrieben; z. B. gilt die Buche vielerorts als Symbol der Toleranz und die Eiche nahezu weltweit als Symbol der Stärke und Standhaftigkeit.

Wichtig ist, dass diese Pflanzenblüten nur wild wachsend an bestimmten energiereichen Plätzen gesammelt werden. Als Kulturpflanzen hätten sie diese „göttlichen Heilkräfte“ nicht mehr im ausreichenden Maß. Nach sechsjähriger Pflanzensuche in ganz England entdeckte Bach die heute noch verwendeten Sammelstellen mit der höchsten Energiefrequenz schließlich in Mittelengland. Sie befinden sich teilweise auf dem Grund des heutigen englischen Bach Centre, teilweise im nahe gelegenen Naturschutzgebiet. Olive und Vine ließ Bach von Freunden in der Schweiz und Italien zubereiten.

Die Bach‘schen Herstellungsmethoden

So einfach wie das Aussehen der meisten Pflanzen ist auch das Potenzierungsverfahren, das Edward Bach fand oder wiederfand. In der indianischen Medizin hat man ähnliche Verfahren angewandt. Um die „Essenz“, die Seeleninformation der Pflanze, aus ihrem physischen Pflanzenkörper zu lösen, fand Bach die „Sonnenmethode“ und die „Kochmethode“.

Bachblüten-Herstellung nach der Sonnenmethode: Die Bachblüte Gorse in der Wasserschale

Die Sonnenmethode verwendete er für alle Pflanzen, die im späten Frühling oder im Sommer blühen, wenn die Sonne ihre volle Kraft erreicht hat: An einem sonnigen, wolkenlosen Tag werden morgens die Blüten möglichst vieler verschiedener Pflanzen gepflückt. Es gibt allerdings nur wenige glückliche Tage, an denen beides zusammenfällt: das wolkenlose, sonnige Wetter und die vollendete Reife der Blüten. Als Schutz beim Pflücken dient ein Blatt zwischen Daumen und Zeigefinger, damit die Blüten nicht mit der menschlichen Haut in Berührung kommen. Nun werden so viele Blüten in eine Schüssel mit Quellwasser gelegt, bis die Oberfläche dicht bedeckt ist; die Schüssel bleibt etwa drei bis vier Stunden in der Sonne stehen, so lange, bis die verwelkenden Blüten und eine Bläschenbildung im Wasser anzeigen, dass die Essenz der Blüten auf das Quellwasser übergegangen ist. Das so „imprägnierte“ Wasser wird später in eine Flasche gegossen, die mit der gleichen Menge Alkohol aufgefüllt wird. Diese „Essenzflasche“ oder mother tincture liefert die Basis zur Herstellung der stockbottles oder Vorratsflaschen, in denen jeweils 1 Tropfen mother tincture auf 240 Tropfen Brandy enthalten ist.

Die Kochmethode wird vorwiegend für die Blüten der Bäume, Büsche und Sträucher verwendet, die sehr früh im Jahr blühen, noch bevor die Sonne ihre volle Kraft erreicht hat. Die Blüten werden in der gleichen Weise gesammelt wie bei der Sonnenmethode. Dann werden sie ca. 30 Minuten lang gekocht, mehrfach gefiltert und ebenfalls in die „Essenzflaschen“ abgefüllt.

In diesen – im Vergleich zum Dynamisierungsprozess der Homöopathie oder zum Herstellungsverfahren anthroposophischer Heilmittel – scheinbar simplen Potenzierungsmethoden sah Bach folgende Vorteile:

Es ist keine Zerstörung oder Beschädigung der Pflanze notwendig. Die Blüte, in der sich das Wesen der Pflanze verkörpert, wird im Stadium der Vollreife oder Vollendung, also kurz vor dem Abfallen, gepflückt.

Zwischen dem Pflücken und dem Präparieren vergeht kaum Zeit, geht also kaum Energie verloren. Das Ganze ist ein harmonischer Prozess natürlicher Alchimie, bei dem die gewaltigen Kräfte der vier Elemente zusammenwirken: Erde und Luft – um die Pflanze zur Reife zu bringen; Sonne oder Feuer – um die Seeleninformation aus dem Pflanzenkörper freizusetzen; Wasser – als Trägersubstanz für ihre höhere Bestimmung.